Name: Bischof Jakob Su Zhimin
Land: China
Wegen seines katholischen Glau-bens seit ca. 43 Jahren in Haft oder in Arbeitslagern
- Seit 1997 durchgehend in Haft ohne Anklage
Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief
Hintergrund
Im Januar 1994 traf sich Bischof Su privat mit dem US-Abgeordneten Chris-topher Smith bei dessen Chinabesuch. Während Bischöfe sich der Patrioti-schen Vereinigung oft mit Leuten aus der ganzen Welt treffen, ist Su Zhimin wohl der einzige Untergrundbischof, der einen US-Abgeordneten traf. Unmittel-bar nach Smiths Abreise wurde der Bischof verhaftet, jedoch wegen heftiger Proteste des US-Kongress nach neun Tagen wieder freigelassen.
Im Mai 1996 wurde Bischof Su zusammen mit seinem Helfer, Bischof An Shu-xin, und weiteren Priestern und religiösen Führern in Donglu, in der Nähe von Baoding, Provinz Hebei, verhaftet. Grund hierfür war seine Weigerung, der Pat-riotischen Vereinigung beizutreten. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich insgesamt schon 26 Jahre in Arbeitslagern, Hausarrest, Polizeigewahrsam und im Ge-fängnis befunden. Dabei wurde er so heftig geschlagen, dass er sein Gehör zu großen Teilen verlor. 1996 schaffte es jedoch, zu entkommen und versteckte sich 17 Monate lang. Aus dem Untergrund adressierte er einen offenen Brief an die chinesische Regierung, in dem er die Respektierung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in China forderte. Dieser Brief wurde im Geheimen weit verbreitet.
Am 08. Oktober 1997 wurde Jakob Su Zhimin schließlich gefasst und vom chi-nesischen Staatsschutz in Xinji, Hebei, etwa 280km südlich von Peking, ver-schleppt1. Gegen ihn wurde keine offizielle Anklage erhoben und er befand sich sechs Jahre lang an einem unbekannten Ort.
Im Jahr 2003 wurde Bischof Su kurzzeitig wegen einer Augenoperation und Herzbeschwerden in die Beamtenabteilung des Baoding Central Hospital ge-bracht. Dabei stand er unter der Bewachung von etwa 20 Männern. Der Bischof wurde erkannt und seine informierten Angehörigen eilten herbei. Sie nutzten die Überraschung der Polizisten, um Su Zhimin kurz zu sehen. Als die Beamten registrierten, dass der Bischof erkannt worden war, brachten sie ihn an einen unbekannten Ort. Seitdem gab es lange kein Lebenszeichen mehr von ihm
Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM