Gefangener des Monats November 2018: Eritrea - Missionar seit mehr als zehn Jahren hinter Gittern

Name: Mussie Ezaz

Land: Eritrea

Verhaftet: September 2007

Grund: unbekannt




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Eritrea: Missionar seit mehr als zehn Jahren hinter Gittern

Zum „Gefangenen des Monats November“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den evangelischen Missionar Mussie Ezaz aus Eritrea benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den Christen einzusetzen. Seine Kirche „Kale Hiwot“ (Wort des Lebens) steht den Baptisten nahe, die zu jenen Christen gehören, die Staatspräsident Isaias Afewerki als angeblich staatszersetzend verfolgen lässt. Mehr als 14 Jahre lang setzte sich der Vater von drei Kindern für die Ausbreitung seines Glaubens ein, besonders unter der Jugend. Im September 2007 wurde er verhaftet; die Vorwürfe blieben dabei im Dunkeln. Für rund vier Monate gelang ihm die Flucht. Aber kurz vor der Grenze zu Äthiopien, nachdem er mit seiner Familie Kontakt aufgenommen hatte, holte ihn die Polizei ein. Seither hat seine Familie kein Lebenszeichen mehr von ihm erhalten. Mindestens 31 Christen kamen von 2002 bis 2017 in den Lagern und Gefängnissen Eritreas zu Tode. Manche starben lieber, als dass sie nur durch Widerruf ihres Glaubens medizinische Hilfe erhielten. Die Häftlinge sind teilweise unter unmenschlichen Bedingungen in nicht klimatisierten Transportcontainern in Militärlagern eingesperrt. Nach Aussagen kirchlicher Repräsentanten, gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass sich die Menschenrechtslage in Eritrea nach dem Abkommen mit Äthiopien bessert.


Hintergrund

Eritrea wird seit seiner Unabhängigkeit von Äthiopien im Jahr 1993 von Isayas Af-werki regiert. Er war Generalsekretär der marxistischen Eritreischen Volksbefreiungsfront, die sich ausschließlich aus christlichen Ethnien rekrutierte. Afewerki herrscht als Staatspräsisdent und Regierungsschef diktatorisch über das knapp sechs Millionen Einwohner zählende Land am Roten Meer. 

Die Regierung Eritreas verfolgt alle Bürger, die andere Religionen bzw. Konfessionen praktizieren als die vier staatlich anerkannten. Anerkannt sind lediglich der sun-nitische Islam sowie die eritreisch orthodoxe, die römisch katholische und die lutherische Kirche. 

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM und OpenDoors


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