Name: Saeed Abedini
Land: Iran
Alter: 33 Jahre
Urteil: 8 Jahre Haft
Grund: Gründung von Hauskirchen
Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief
Hintergrund
Der 33-Jährige Pastor Saeed Abedini, der auch US-Staatsbürger ist, wurde am 27. Januar in Teheran wegen „Gründung von Hauskirchen, die die nationale Sicherheit untergraben“ zu acht Jahren Haft verurteilt. Abe-dini trat im Jahr 2000 vom Islam zum Christentum über. Er war ursprüng-lich ein radikaler Muslim. Mit 20 Jahren ließ er sich zum Selbstmordat-tentäter ausbilden. In dieser Zeit bekam er Kontakt zu Christen und ent-schied sich, zum Christentum zu konvertieren. Er gründete Hausge-meinden, die an 30 Orten mehr als 2.000 Ex-Muslime als Mitglieder ha-ben sollen. 2005 wanderte Abedini in die USA aus und erhielt dort die Staatsbürgerschaft. Seit 2009 besuchte er jährlich seine Angehörigen im Iran und unterstützte den Bau eines Waisenhauses. Im Juli 2012 wurde der Pastor in der Nähe der türkischen Grenze von Revolutionsgardisten festgenommen. Er ist im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran inhaf-tiert und wurde dort nach eigenen Angaben gefoltert. Man habe ihm ge-sagt, er würde für seinen christlichen Glauben „gehenkt werden“. Abedini ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Wir wenden uns an den Generalsekretär des iranischen Menschen-rechtsrates, Mohammad Javad Larijani. Er solle sich für die sofortige Freilassung des Pastors einsetzen und für dessen Sicherheit sorgen. Die Verurteilung Abedinis wegen seines Religionswechsels und Glau-bensengagements widerspricht dem für den Iran völkerrechtlich binden-den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte. Von den 74,2 Millionen Einwohnern des Landes sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 ge-schätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.