Name: Khurram Masih
Alter: 25 Jahre
Land: Pakistan
Strafe: lebenslange Freiheitsstrafe droht
Klagegrund: Klage nach dem pakistani-schen Blasphemiegesetz
§ 295B
Hintergrund
Am 5. Dezember 2011 verlegte der 25jährige Christ Khurram Masih Marmorfließen in der in der Millionstadt Lahore gelegenen Residenz des Moslems Abdul Majed. Nach getaner Arbeit verbrannte der frisch verhei-ratet Maurer Papier, Zeitungen und Holzbretter. Als Abdul Madjid den Aschehaufen sah, begann er laut zu schreien, der Christ habe einen Ko-ran zerrissen und verbrannt. Andere Bauarbeiter kamen hinzu und be-gannen, Khurram Masih zu attackieren. Schließlich zerrten sie ihn zur nächsten Polizeistation. Hier reichte Abdul Majed Klage nach dem pakis-tanischen Blasphemiegesetz § 295B ein, das die Verunglimpfung des Koran mit lebenslanger Freiheitsstrafe bedroht. Extremistische Gruppen verkündeten über Lautsprecher die angebliche Schandtat des Christen. Gleichzeitig versuchten herbeigerufene Menschenrechtsaktivisten Khur-ram Masih zu schützen. Die Polizei beharrte nicht nur auf seiner Inhaf-tierung. Nach Angaben von Khurram wurde er auch geschlagen und für mehrere Tage ohne Nahrung gelassen. Bei einer Verhandlung am 3. Ja-nuar 2012 wurde ihm auf Druck des Anklägers eine Freilassung auf Kau-tion verweigert. Khurram verbleibt in einem Gefängnis in Lahore. Nach Angaben von Asia News steht der Residenzbesitzer in Verbindung mit religiös-extremistischen Gruppen und ist für seinen Hass gegen Nicht-muslime bekannt.
Laut Aussage eines Priesters der Diözese Lahore muss Khurram vor Todesdrohungen geschützt werden.
Vor einem Jahr - am 2. März 2011 – wurde der pakistanische Minister Shabaz Bhatti, einziger Christ im Kabinett, wegen seines Einsatzes ge-gen das Blasphemiegesetz auf offener Straße erschossen wurde.
Quelle: IGFM Internationale Gesellschaft für Menschenrechte