Gefangener des Monats März 2017: Pakistan - Christ (69) nach Eigentumsstreit unter Blasphemie Verdacht – Familie von fanatisierter Nachbarschaft bedroht


Familie-Mukhtar-Masih

Name: Mukhtar Masih

Land: Pakistan

In Haft seit dem 28. Januar 2017

Anklage: Blasphemie



Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief



v.l.n.r.: Tochter Saira, Sohn Anjum, dessen Ehefrau, Sohn Griffen, Rechtsanwältin Aneeqa Anthony.
Foto: Michaela Koller


Schicksal

Als „Gefangenen des Monats März“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) den 69-jährigen pakistanischen Christen Mukhtar Masih benannt. Sie rufen auf, für ihn öffentlich einzutreten, an die pakistanische Regierung zu appellieren und zu beten. Am 28. Januar spätabends, als Masih und seine Familie bereits schliefen, brach die Polizei mit Gewalt in die Wohnung in Lahore ein und ergriff ohne weitere Erklärung ihn und seinen Sohn Anjum. Sie prügelten auf beide Männer ein und brachten sie zu einer Gegenüberstellung in ein anderes Privathaus. Dort erfuhren Vater und Sohn erstmals durch dort versammelte Männer von dem Vorwurf der Blasphemie, der gegen sie vorlag. Von dort wurden die zwei Christen zur Polizeistation gebracht. Nach zwei Tagen kam der Sohn wieder frei und der Vater ins Gujaranwala Distrikt Gefängnis. Hintergrund der Anzeige ist ein Konflikt um Landeigentum, der zwischen Männern, die bei der Gegenüberstellung dabei waren, und dem Familienvater schwelt. Außergewöhnlich in dem Fall ist, dass die Polizei selbst Anzeige auf der Grundlage der Aussagen dieser Männer erstattet hat. Derzufolge habe Mukhtar Masih in zwei Briefen vom 26. Januar sowohl Mohammed als auch den Koran beleidigt. Keiner der vermeintlichen Zeugen kann jedoch etwas Konkretes dazu aussagen, ob der Christ einen derartigen Brief tatsächlich verfasst hat. Dem 69-Jährigen droht die Todesstrafe. 

Hintergrund

Christen aus traditionellen Kirchen müssen Überwachung, Schikane und Ausgrenzung ertragen. Christen muslimischer Herkunft sowie Christen aus protestantischen Freikirchen spüren die ganze Härte der Verfolgung. 

Die Triebkräfte von Verfolgung sind in Pakistan der „Islamische Extremismus“ (Haupttriebkraft) und weniger stark „Organisiertes Verbrechen und Korruption“. Die Gesellschaft Pakistans wird zunehmend islamisiert, das Land von islamistischen Gruppen förmlich überschwemmt. 

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM


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