Gefangener des Monats September 2017: Bakhrom Kholmatov aus Tadschikistan


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Name: Bakhrom Kholmatov

Land: Tadschikistan

In Urteil: 3 Jahre Haft

Grund: Singen extremistischer Lieder und Aufstachelung zum Hass

Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief


Schicksal

Wegen biblischer Verse drei Jahre hinter Gittern

Als „Gefangenen des Monats September“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in Tadschikistan inhaftierten Christen Bakhrom Kholmatov benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den evangelischen Pastor einzusetzen und für ihn zu beten. Der 42-jährige dreifache Familienvater wurde am 10. April verhaftet und soll zwischenzeitlich zu einer dreijährigen Haft verurteilt worden sein. Ihm wird zur Last gelegt, in einer Kirche „extremistische Lieder“ gesungen und damit zu „religiösem Hass“ angestachelt zu haben, was dort gegen Artikel 189 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs verstößt.

Die Texte der Lieder bezogen sich auf biblische Passagen. Weitere Details über seinen Prozess sind wegen der Geheimhaltung der Behörden noch unter Verschluss. Die Geheimpolizei durchsuchte bereits im Februar bei einer Razzia Gemeinden der Sunmin Sunbogym Kirche, der der Pastor angehört, verhörte und folterte Gemeindemitglieder, bedrängte Arbeitgeber, sie zu entlassen. In dem zentralasiatischen Land werden religiöse Aktivitäten streng kontrolliert, konsequent religiöses Auftreten verfolgt. Einzelne evangelische sowie muslimische Bewegungen sind verboten.


Hintergrund

Die Triebkräfte der Verfolgung von Christen in Tadschikistan sind „Diktatorische Paranoia“ (entstanden aus der „Kommunistischen Unterdrückung“) und in geringerem Ausmaß „Islamische Unterdrückung“.

Gemeinschaften ausländischer Christen und Christen aus traditionellen Kirchen bekommen zumindest Probleme von der Regierung, auch wenn sie normalerweise nicht aktiv evangelisieren. Gemeinschaften von christlichen Konvertiten – in diesem Fall Konvertiten mit muslimischem Hintergrund – tragen die Hauptlast der Verfolgung sowohl vonseiten des Staates als auch vonseiten der Familie, der Freunde und des sozialen Umfelds. Christen aus protestantischen Freikirchen, die aktiv evangelisieren, erleben Razzien, werden bedroht, eingesperrt oder erhalten Geldstrafen, besonders wenn ihre Kirchen nicht registriert sind.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM


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