Name: Suroush Saraie und Eskandar Rezaie
Land: Iran
In Haft: Juli 2017
Anklage: Handlungen gegen die nationale Sicherheit
Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief
Schicksal
Christen erneut im Visier der Staatsmacht
Als „Gefangenen des Monats Dezember“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea die im Iran inhaftierten evangelischen Christen Suroush Saraie und Eskandar Rezaie benannt. Sie rufen dazu auf, sich für die beiden Männer einzusetzen. Eskandar Rezaie wurde am 6. Juli 2017 zu Hause in der südiranischen Stadt Lar festgenommen. Die Sicherheitskräfte beschlagnahmten dort mehrere Hundert Ausgaben des Neuen Testaments. Auch Suroush Saraie wurde im Juli 2017 inhaftiert. Beide werden im Adel Abad Gefängnis in Schiras festgehalten. Ihnen werden „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ vorgeworfen. Die beiden Männer zählen zu dem Kreis von freikirchlichen Christen, die häufig ins Visier der Staatsmacht geraten: Beide kamen erstmals am 12. Oktober 2012 für fünf Monate in Haft, als Sicherheitskräfte ein Gebetstreffen in Schiras auflösten, an dem sie teilnahmen. Von Juli 2014 an saßen beide Christen dann ununterbrochen im Gefängnis, bis Suroush Saraie im November und Eskandar Rezaie im Dezember 2015 entlassen wurde.
Hintergrund
Triebkräfte der Verfolgung im Iran sind „Islamische Unterdrückung“ (Haupttriebkraft), in etwas geringerem Ausmaß „Diktatorische Paranoia“ und „Organisiertes Verbrechen und Korruption“. Die Diktatorische Paranoia ist mit Islamischer Unterdrückung vermischt.
Besonders betroffen sind ehemalige Muslime, die sich zu Jesus Christus bekehrt haben. Christen aus protestantischen Freikirchen, die den Muslimen das Evangelium bringen, sind die am zweitmeisten verfolgte Gruppe. Gemeinschaften von ausländischen Christen oder Arbeitsmigranten aus Asien und dem Westen erlebten die angeordnete Schließung ihrer Kirchen. Armenische und assyrische Christen, die der traditionellen Kirche angehören, stehen zwar unter gesetzlichem Schutz, werden aber als Bürger zweiter Klasse behandelt.
Verfolgung durch Islamische Unterdrückung ist vor allem im „Privat- und Familienleben“ gegenwärtig. Davon sind vor allem ehemalige Muslime und Christen aus protestantischen Freikirchen betroffen, die sich um ehemalige Muslime kümmern.
Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM