Gefangener des Monats September 2013:  Mohammad-Hadi (Mostafa) Bordbar

mustafa.bordbar

Name:       Mohammad-Hadi (Mostafa) Bordbar

Land:        Iran

Alter:         27 Jahre

Urteil:        10 Jahre Haft

Grund:      Mitgliedschaft in einer staatsgefährdenden Organisation und Versammlungen gegen die nationale Sicherheit


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Hintergrund

Im Juli 2013 ist der vom Islam übergetretener Christ im Iran zu insgesamt zehn Jah-ren Haft verurteilt worden. Der 27jährige Mohammad-Hadi (Mostafa) Bordbar erhielt fünf Jahre für Mitgliedschaft „in einer staatsgefährdenden Organisation“ und weitere fünf Jahre für „Versammlungen gegen die nationale Sicherheit“. Der seit dem 27. Dezember 2012 inhaftierte Konvertit soll zugegeben haben, 12.000 christliche Schrif-ten verteilt und fünf christliche Filme für Fernsehsender synchronisiert zu haben. In seiner Wohnung in der Stadt Rasht wurden 6.000 christliche Bücher entdeckt, die er aus Angst vor dem Verbrennen durch islamische Behörden versteckt haben will. Bordbar war zusammen mit ungefähr 50 weiteren Konvertiten im Rahmen von Weih-nachtsfeierlichkeiten in seinem Haus im Norden Irans festgenommen worden. Wäh-rend die meisten anderen freigekommen sind, blieb Bordbar im Gefängnis. Bordbars Rechtsanwältin Shima Ghousheh will Berufung gegen die Verurteilung einlegen.15 weitere iranische Christen wurden ebenfalls mit langen Haftstrafen belegt

Zum Iran

Die religiös motivierte Verfolgung von Minderheiten im islamisch geprägten Iran hat sich seit dem Jahr 2005 verschlimmert. Sie zielt insbesondere auf die Baha'i, auf Su-fi-Muslime und auf Christen muslimischer Herkunft ab. Der Islam ist im Iran Staatsre-ligion. Alle Gesetze und Vorschriften müssen der offiziellen, sehr strikten Interpretati-on der Scharia-Gesetze entsprechen. Armenische und assyrische Christen gehören zu den anerkannten religiösen Minderheiten im Iran. Dennoch berichten auch sie von Repressionen und Diskriminierung. Religionswächter bespitzeln Gottesdienste tradi-tioneller, genehmigter Kirchen auf der Suche nach Konvertiten. Ihnen ist es zudem verboten, Konvertiten aus dem Islam zu unterstützen. Wird diese Anordnung nicht befolgt, droht die Schließung der Kirche. Nach Ansicht der Regierung kann ein Mus-lim seinen Glauben nicht wechseln: Ein ethnischer Perser ist und bleibt ein Muslim, so die offizielle Sicht. Armenische und assyrische Kirchengemeinden dürfen ihre Mit-glieder nur in ihrer eigenen Sprache unterweisen. Die gängige Auslegung der Scha-ria sieht die Todesstrafe für jeden Muslim vor, der den Islam verlässt, um einen an-deren Glauben anzunehmen.


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