Gefangene des Monats November 2013:  7 Christen aus Indien

Name: Bijay Sunseth, Gornath Chalan-seth, Budhadeb Nayak, Bhaskar Sunamajhi, Durjo Sunamajhi, Mun-da Badmajhi und Sanatan Badma-jhi

Land: Indien

Situation: lebenslange Haft

Grund: angebliche Ermordung  des Hindu-führers Laxamanda Saraswati

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Hintergrund

Am 3. Oktober 2013 verurteilte ein Gericht in der indischen Stadt Phulbani (Bezirk Kandhamal/Bundesstaat Odisha, bis 2011 Orissa) sieben Christen wegen angeblicher Ermordung des Hinduführers Laxamanda Saraswati im Jahr 2008 zu lebenslanger Haft. Diese Mordtat hatte im Sommer 2008 zu schweren antichristlichen Pogromen mit offiziell mindesten 56 Toten, 5600 zerstörten Häusern, hunderte demolierte Kirchen und 56000 Obdachlosen geführt. Während sich Maoisten zweimal zur Ermordung von Laxamananda und seiner vier Begleiter bekannten, bestritten die Christen stets jede Verantwortung für die Bluttat. Der emeritierte Erzbischof von Cuttack-Bhubaneshwar, Msgr. Raphael Cheenath, kritisierte das Urteil als „ungerecht und inakzeptabel“. Es werde „auf jeden Fall“ Berufung gegen das Urteil eingelegt. Während es gegen die Christen „keinen einzigen Beweis“ gebe, lägen solche gegen die Maoisten vor, so der Erzbischof zu Asianews. Bereits 2011 waren in einem aufgeheizten antichristlichen Klima dreizehn Christen für den Mord an Lacamanandas verurteilt worden. Das Urteil wurde noch im selben Jahr von einem Berufungsgericht aufgehoben und die Christen rehabilitiert.

Nach Ansicht von Bischof Cheenath schützt das jahrelang verschleppte Verfahren die „wahren Schuldigen“ und macht die Christen für das Pogrom  verantwortlich. Sajan George, der Vorsitzende des Global Council of Indian Christians (GCIC), beschuldigte die Richter, mit den hindunationalisitischen Kräften gemeinsame Sache zu machen und das Verfahren zu manipuliert zu haben.

Zu Indien

In Indien leben ca. 70 Mio. Christen. Alle Kirchen und christliche Aktivitäten werden überwacht, vor allem von radikalen Hindus. Sie haben vielfach Spione in Gemeinden eingeschleust, die Meldungen gegen Christen machten, die dann zu gerichtlichen Anklagen gegen Gemeinden geführt haben. In manchen Bundesstaaten, besonders in von Hindu-Nationalisten geführten, ist es nahezu unmöglich, ein Gotteshaus zu bauen oder zu renovieren. Neue Tempel dagegen brauchen keine Genehmigung. Auch in anderen Staaten haben vielerorts radikale Hindugruppierungen und ihre Netzwerke die örtliche Verwaltung unterwandert.



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