Name: Shamim Bibi
Alter: 26
Land: Pakistan
Provinz Punjab
Inhaftiert: 28. Feb. 2012
Strafe: lebenslänglich oder Todesstrafe
Klagegrund: Klage nach dem pakistanischen Blasphemiegesetz
§ 295B
Am 28. Februar 2012 wurde nach Angaben mehrerer Organisationen die 26jährige Christin Shamim Bibi aus Khichiwala (Provinz Punjab), Mutter eines fünf Monate alten Säuglings, der Blasphemie beschuldigt und in-haftiert.
Muslimische Nachbarn im Wohnviertel Fort-Abbas hatten sie angezeigt. Nach Informationen des Bruders und des Schwagers von Shamim Bibi hatten nahe Verwandte vier Tage vor der Festnahme die Frau massiv bedrängt, wie sie ebenso zum Islam überzutreten. Die Polizei hingegen berichtet, ein örtlicher Imam habe von zwei ihrer Nachbarn erfahren, dass Bibi im Hof ihres Hauses abschätzig über den Propheten Moham-med geredet habe. Tatsächlich hat laut Polizeibericht später einer der beiden Ohrenzeugen bestritten, irgendetwas gehört zu haben, was die Anklage wegen Blasphemie untermauern würde Es deutet vieles darauf hin, dass der Vorwurf der Blasphemie nur ein Vorwand ist, um die junge Frau ins Gefängnis zu bringen, weil sie nicht zum Islam übertreten woll-te. Am 17. April lehnte ein Richter in Bahalwapur ihre Freilassung gegen Kaution ab. In einem Telefonat mit “Compass Direct” sagte Shamim Bibis Ehemann Bashir Masih, seine Frau halte an ihrem Glauben an Christus fest und hoffe, dass Gott sie bald rettet. Die Anschuldigungen gegen sie seien völlig unbegründet. Die Nachricht über die Verhaftung verbreitete sich schnell in der Ortschaft; zahlreiche Bewohner belagerten ihr Haus und forderten lautstark eine "harte Bestrafung der Ungläubi-gen". Bei einer Verurteilung nach §295c (Beleidigung des Propheten) droht Shamim Bibi die Todesstrafe.
Quelle: IGFM Internationale Gesellschaft für Menschenrechte
