Gefangener des Monats März 2018: Iran - 10 Jahre Haft wegen Mission


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Name: Naser Navard-Goltapeh

Land: Iran

In Haft: Mai 2017

Urteil: 10 Jahre Haft

Grund: Verbreitung des christlichen Glaubens


Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief


Schicksal

Lange Haft wegen Mission

Zum „Gefangenen des Monats März“ hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den iranischen Christen Naser Navard-Goltapeh benannt. Sicherheitskräfte ergriffen den 46-jährigen Konvertiten am 24. Juni 2016 bei einer Verlobungsfeier in Teheran, zusammen mit den drei Aserbaidschanern Pastor Eldar Gurbanov, Yusif Farhadov und Bahram Nasibov und sechs weiteren Christen, die bald darauf wieder freigelassen wurden. Die Aserbaidschaner, die „Gefangene des Monats August 2016“ waren, durften im Oktober 2016 gegen Kaution das Gefängnis verlassen und konnten im Monat darauf in ihre Heimat zurückkehren. 

Naser Navard-Goltapeh wurde im Mai 2017 zu zehn Jahren Haft wegen angeblicher „Verletzung der nationalen Sicherheit“ und der Verbreitung des christlichen Glaubens verurteilt. Das Revolutionsgericht in Teheran bestätigte diese Entscheidung am 12. November 2017: Der Christ bleibt im berüchtigten Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani um die sofortige Freilassung des Gefangenen zu bitten. Die Islamische Republik Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert, der auch Religionsfreiheit garantiert. Im Iran kommt es immer wieder zu Verhaftungen von Christen, insbesondere von solchen, die früher Muslime waren.

Hintergrund

Triebkräfte der Verfolgung im Iran sind „Islamische Unterdrückung“ (Haupttriebkraft), in etwas geringerem Ausmaß „Diktatorische Paranoia“ und „Organisiertes Verbrechen und Korruption“. Die Diktatorische Paranoia ist mit Islamischer Unterdrückung vermischt. 

Besonders betroffen sind ehemalige Muslime, die sich zu Jesus Christus bekehrt haben. Christen aus protestantischen Freikirchen, die den Muslimen das Evangelium bringen, sind die am zweitmeisten verfolgte Gruppe. Gemeinschaften von ausländischen Christen oder Arbeitsmigranten aus Asien und dem Westen erlebten die angeordnete Schließung ihrer Kirchen. Armenische und assyrische Christen, die der traditionellen Kirche angehören, stehen zwar unter gesetzlichem Schutz, werden aber als Bürger zweiter Klasse behandelt.

Verfolgung durch Islamische Unterdrückung ist vor allem im „Privat- und Familienleben“ gegenwärtig. Davon sind vor allem ehemalige Muslime und Christen aus protestantischen Freikirchen betroffen, die sich um ehemalige Muslime kümmern.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM


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