Gefangener des Monats September 2019: Pakistan - Wegen angeblicher Blasphemie Christ in der Todeszelle

gdm201909

Name: Sawan Masih

Land: Pakistan

Verhaftet: März 2013

Grund: Todesstrafe wegen 

Blasphemie



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Wegen angeblicher Blasphemie: Pakistanischer Christ in der Todeszelle

Zum „Gefangenen des Monats September“ 2019 haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den pakistanischen Christen Sawan Masih benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den Familienvater aus Lahore im Punjab einzusetzen. Der Straßenreiniger sitzt seit 27. März 2014 wegen angeblicher Gotteslästerung in einer Todeszelle des Zentralgefängnisses von Faisalabad. Mit einem muslimischen Bekannten sei er eines Tages in eine Debatte über Religion geraten. Jesus sei wahrhaftig der Sohn Gottes, der wiederkehren werde, während der islamische Prophet der Falsche sei. „Mein Jesus ist wirklich und von ihm kommt die Erlösung“, soll Sawan gesagt haben. Der Mann, der ihn anzeigte, gab an, dadurch sei der islamische Prophet Mohammed beleidigt worden. Auf die Anzeige hin wurde Sawan am 8. März 2013 verhaftet.

Hunderte Häuser gebrandschatzt

Am Tag darauf erschall aus den Lautsprechern einer benachbarten Moschee der Aufruf zum Protest gegen den vermeintlichen Gotteslästerer. Rund 3.000 aufgebrachte Muslime drangen zu Sawans Haus in dem christlichen Viertel Joseph Colony vor und zündeten mehrere Hundert Häuser und Geschäfte sowie zwei Kirchen an. Angesichts der Drohung, lebendig im eigenen Haus verbrannt zu werden, flohen Hunderte von christlichen Familien. In dem Prozess gegen Sawan wurde seitens der Verteidigung der Vorwurf erhoben, dass der Fall nur als Vorwand diente, die Christen aus der Siedlung zu vertreiben. Ein Anti-Terrorismus-Gericht sprach sämtliche Verdächtigen, die dort gebrandschatzt hatten, am 29. Januar 2017 frei. Am 17. September soll endlich der Berufungsprozess gegen Sawan weitergehen.

Hintergrund

In Pakistan müssen Christen aus traditionellen Kirchen Überwachung, Schikane und Ausgrenzung ertragen. Christen muslimischer Herkunft sowie Christen aus protestantischen Freikirchen spüren die ganze Härte der Verfolgung. 

Die Triebkräfte von Verfolgung sind in Pakistan der „Islamische Extremismus“ (Haupttriebkraft) und weniger stark „Organisiertes Verbrechen und Korruption“. Die Gesellschaft Pakistans wird zunehmend islamisiert, das Land von islamistischen Gruppen förmlich überschwemmt. 

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM und OpenDoors


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