Gefangener des Monats Juni 2020: Nord-Korea Lebenslange Haft für Pastor wegen Mission unter Flüchtlingen 

Bildschirmfoto 2020-06-13 um 16.47.10

Name: Pastor Kim Kuk-gi

Land: Nord-Korea

Verhaftet: Dezember 2014

Grund: Terrorismus


Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief


Lebenslange Haft für Pastor wegen Mission unter Flüchtlingen 

Als „Gefangenen des Monats Juni 2020“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in Nordkorea inhaftier-ten Pastor Kim Kuk-gi benannt. Der Südkoreaner presbyterianischen Bekenntnisses ist bereits seit Dezember 2014 inhaftiert. Erst am 26. März 2015 gab die staatliche Nachrichtenagentur KCNA seine Verhaftung zusammen mit dem Geschäftsmann Choe Chun-gil bekannt. Dabei wurde beiden Männern vorgeworfen, sie seien „ruchlose Terroristen“, für den südkoreanischen Geheimdienst spioniert und große Mengen Falschgeld in Umlauf gebracht hätten. Kim hielten die Behörden vor, religiöse Propaganda einer Untergrundkirche verbreitet zu haben.

Im Mai desselben Jahres bezichtigte sich der Missionar, unter Druck gesetzt, selbst der Spionage in einer vom Regime inszenierten Pressekonferenz. Der staatliche Fernsehsender KCTV berichtete im Monat darauf von seiner Verurteilung vor dem Obersten Gerichtshof in der Hauptstadt Pjöngjang zu lebenslanger Haft. Pastor Kim wirkte seit 2003 als Missionar im chinesischen Dandong, wo er nordkoreanischen Flüchtlingen, insbesondere obdachlosen Kindern, half. Die IGFM und idea rufen dazu auf, den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un zur sofortigen Freilassung des Pastors aufzurufen. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation setzt sich seit Jahren für ein Ende der Zwangsrückführungen von Flüchtlingen nach Nordkorea ein, die Pastor Kim unterstützte.

Hintergrund

Wenn Christen entdeckt werden, ist es unerheblich, ob sie Nachkommen der christlichen Ge-meinschaften aus der Zeit vor dem Koreakrieg sind, oder auf andere Weise zum christlichen Glauben gefunden haben (beispielsweise während der großen Hungersnot in den 1990er-Jahren, die zehntausende Nordkoreaner dazu veranlasste, in China nach Hilfe zu suchen, die sie oft bei chinesischen Christen fanden). Werden Christen entdeckt, werden sie in Arbeitslager verschleppt und wie politische Gefangene behandelt oder sogar auf der Stelle getötet. Ihre Familien erwartet dasselbe Schicksal. Christen haben nicht den geringsten Platz in der Gesellschaft; andere Christen zum Gottesdienst zu treffen, ist nahezu unmöglich und wenn es jemand wagt, muss dies in äußerster Geheimhaltung geschehen. Die Kirchengebäude, die Besuchern in der Hauptstadt Pjöngjang gezeigt werden, dienen lediglich Propaganda-Zwecken.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM und OpenDoors


© Wir für Christen 2012