Gefangener des Monats Dezember 2019: Iran - 9 Christen wegen Mission zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

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Name: Shahrooz Eslamdous,

Abdolreza Matthias Haghnejad

und 7 weitere Christen

Land: Iran

Urteil: 5 Jahre Haft

Grund: „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und „Werbung für Zionismus“

Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief


Wegen Mission zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

Als „Gefangene des Monats Dezember 2019“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea die irani-schen Christen Shahrooz Eslamdous und Abdolreza Matthias Haghnejad benannt. Sie rufen dazu auf, für sie einzutreten. Zusammen mit sieben weiteren Angehörigen der im Iran verfolgten „Kirche des Iran“ kamen sie im Februar 2019 ins Gefängnis. Haghnejad ist Pastor dieser Freikirche und wurde von Soldaten der Iranischen Revo-lutionsgarden während einer Kirchenversammlung in der Stadt Rasht festgenom-men. Sieben der Inhaftierten durften im März gegen Zahlung einer hohen Kaution das Gefängnis verlassen, wohingegen Eslamdous und Haghnejad diese Möglichkeit verwehrt blieb.

Im Juli mussten sich alle neun Christen, die ursprünglich Muslime waren, wegen an-geblicher „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und der „Werbung für Zionismus“ vor Gericht verantworten, was ihnen aufgrund ihrer christlichen Aktivitäten zur Last gelegt wird. Während der Verhandlung bezeichnete Richter Mohammed Moghiseh die Bibel als Fälschung. Am 13. Oktober fällte er sein Urteil: Jeder der Christen muss für fünf Jahre hinter Gitter. Für Haghnejad ist dies schon die fünfte Haftzeit: Nach drei Inhaftierungen zwischen 2006 und 2011 wurde er im Oktober 2014 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. In dem Monat ernannten IGFM und idea ihn erstmals zum „Ge-fangenen des Monats“. Zwei Monate später sprach ihn ein Berufungsgericht frei.

Hintergrund

Triebkräfte der Verfolgung im Iran sind „Islamische Unterdrückung“ (Haupttriebkraft), in etwas geringerem Ausmaß „Diktatorische Paranoia“ und „Organisiertes Verbre-chen und Korruption“. Die Diktatorische Paranoia ist mit Islamischer Unterdrückung vermischt. Besonders betroffen sind ehemalige Muslime, die sich zu Jesus Christus bekehrt haben. Christen aus protestantischen Freikirchen, die den Muslimen das Evangelium bringen, sind die am zweitmeisten verfolgte Gruppe. Gemeinschaften von aus-ländischen Christen oder Arbeitsmigranten aus Asien und dem Westen er-lebten die angeordnete Schließung ihrer Kirchen. Armenische und assyrische Chris-ten, die der traditionellen Kirche angehören, stehen zwar unter gesetzlichem Schutz, werden aber als Bürger zweiter Klasse behandelt. 

Verfolgung durch Islamische Unterdrückung ist vor allem im „Privat- und Familienle-ben“ gegenwärtig. Davon sind vor allem ehemalige Muslime und Christen aus pro-tes-tantischen Freikirchen betroffen, die sich um ehemalige Muslime kümmern. 

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM und OpenDoors


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