Name: Kim Jung-wook
Land: Nordkorea
Urteil: Lebenslange Haft in ei-nem Arbeitslager
Grund: Aufbau einer Untergrund-kirche und Spionage
Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief
Hintergrund
Am 30. Mai 2014 verurteilte ein nordkoreanisches Gericht den südkoreanischen Missionar Kim Jung-wook zu lebenslanger Haft in einem Arbeitslager. Ihm wurde vorgeworfen, am Aufbau einer Untergrundkirche gearbeitet und Spionage betrieben zu haben. Der Baptist, Jahrgang 1964, hatte von 2007 bis 2014 in der chinesischen Grenz- und 2 ½ Millionen- Einwohner-Stadt Dangdong gelebt und nordkoreanischen Überläufern zur Flucht nach Südkorea über Thailand , Laos und anderen Ländern geholfen. Im August 2012 nahmen chinesische Behörden 12 nordkoreanische Frauen fest, die unter der Obhut von Kim waren. Sie wurden nach Nordkorea zurückgeschickt. Kims Wunsch, etwas über das Schicksal der Nordkoreanerinnen und über dortige Nahrungsengpässe zu erfahren, brachte ihn dazu, nach Nordkorea zu gehen. Dort wurde er im Oktober 2013 verhaftet. Bei einer Pressekonferenz am 27. Februar 2014 räumte Kim die ihm vorgehaltenen Vorwürfe ein und gestand und bereute, böswillig die Würde der nordkoreanischen Führung verletzt zu haben. Er gab an, in Treffen mit Nordkoreanern den Wunsch nach Zerstörung von Standbildern der Kim-Dynastie und nach deren Ersatz durch Kirchen geäußert zu haben. Der Staatsanwalt hatte für ihn die Todesstrafe gefordert. In früheren Fällen haben Gefangene, die freigekommen waren, ihre Geständnisse bei diesen inszenierten Pressekonferenzen widerrufen.
Die IGFM geht davon aus, dass Kim Jung-wook unter massivem Druck angebliche Vergehen eingestanden hat. Er wollte für die Nordkoreaner nur humanitäre Hilfe leisten und ihr in der Verfassung aufgeführtes Recht auf Religionsfreiheit einlösen, zu dem sich Nordkorea in UN-Abkommen wie dem „Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ verpflichtet hat. Die Verurteilung kam während wachsender Spannungen zwischen Nord- und Südkorea.
Zu Nordkorea
Quelle Opendoors: Mit insgesamt 92 Punkten hat Nordkorea auf dem Weltverfolgungsindex 2015 den unrühmlichen ersten Platz inne, bereits das 13. Jahr in Folge. Man kann mit Sicherheit sagen, dass sich für die christliche Minderheit im Land seit Kim Jong Uns Machtübernahme nichts zum Besseren verändert hat. Der Druck bleibt au-ßerordentlich stark und für diejenigen, die nicht in der Nähe der chinesischen Grenze wohnen, besteht praktisch keine Fluchtmöglichkeit.
Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM