Gefangener des Monats Juni 2017: Basuki Tjahaja Purnama aus Indonesien


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Name: Basuki Tjahaja Purnama

Land: Indonesien

Urteil: 2 Jahre Haft wegen Blasphemie

Seit dem 9. Mai 2017 in Haft


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Schicksal

Ex-Gouverneur Jakartas wegen „Blasphemie“ inhaftiert

Als „Gefangenen des Monats Juni“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den ehemaligen Gouverneur von Jakarta, Basuki Tjahaja Purnama, benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den christlichen Politiker einzusetzen und für ihn zu beten. Die internationale Öffentlichkeit horchte auf, als er am 9. Mai unter dem Jubel islamistischer Massen nach fünfmonatigem Prozess wegen angeblicher Blasphemie vom Distriktgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde, nachdem der Staatsanwalt lediglich eine Bewährungsstrafe gefordert hatte. Basuki hat als Korruptionsgegner sowie auch als Christ Feinde. 

Er hatte offen über das Wahlhindernis aufgrund einer wörtlichen Auslegung der 5. Koransure gesprochen, worin steht, Muslime sollten weder Freundschaft mit Christen noch mit Juden knüpfen. Die Haft trat er mit einer Bibel im Gepäck an, die er seiner Schwester zufolge zu lesen liebt. In Indonesien, aber weniger in Europa, ist ein Zitat vom ihm zur Gefahr, getötet zu werden, verbreitet, das er an Philipper 1,21 anlehnte: „Schickt dann einfach den Sarg mit meiner Leiche zur meiner Heimatinsel Belitung mit der Aufschrift: 'Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.'“ Am Tag nach seiner Verurteilung wurde „Ahok“, wie er mit seinem chinesischen Spitznamen heißt, in ein Polizeigefängnis in einem Vorort gebracht, wo er nun auf den Berufungsprozess wartet.


Hintergrund

In Indonesien existieren zahlreiche christliche Kirchen, jedoch ist das Maß der Verfolgung für jede Kirche verschieden. Gemeinschaften von ausländischen Christen und Arbeitsmigranten, die sich hauptsächlich in großen Städten treffen, sind am wenigsten betroffen. Traditionelle Kirchen sind oftmals mit bestimmten ethnischen Gruppen verbunden, was die Verbreitung des Evangeliums sehr auffällig macht und somit Verfolgung anzieht. Die stärkste Verfolgung erleben Konvertitengemeinden, bestehend aus Christen muslimischer Herkunft. Sie erleben Verfolgung seitens ihrer Familie oder islamischen Kämpfern. Christen aus protestantischen Freikirchen sind aufgrund ihrer evangelistischen Tätigkeiten unter starkem Druck seitens radikal islamischer Gruppen.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM


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