Gefangener des Monats Juni 2019: Vietnam - Mutiger evangelischer Pastor in vietnamesischem Straflager eingesperrt

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Name: Pastor Nguyen Trung Ton

Land: Vietnam

Verhaftet: 2017

Urteil: 12 Jahre wegen „Umstürzlerische Aktivitäten“


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Mutiger evangelischer Pastor in vietnamesischem Straflager eingesperrt

Als „Gefangenen des Monats Juni“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den vietnamesischen Pastor Nguyen Trung Ton benannt. Sie rufen dazu auf, für ihn einzutreten. Der evangelische Christ setzt sich seit Jahren unter persönlichen Opfern für umfassende Religionsfreiheit in seinem Heimatland ein. Seit dem 30. Juli 2017 sitzt er zum zweiten Mal hinter Gittern.

Bereits im Jahr 2011 war er zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe wegen angeblicher „Propaganda gegen den Staat“ verurteilt worden. Während dieser Haftzeit, im März 2011, war er erstmals „Gefangener des Monats“. Nach seiner Haftentlassung drohten ihm Sicherheitskräfte. Davon blieb er offenbar unbeeindruckt, denn er blieb beharrlich bei seinem Einsatz für die Menschenrechte.

Im April vorigen Jahres kam es zu einer erneuten Verurteilung, diesmal zu zwölf Jahren Haft. Das Urteil wurde bereits im Juni darauf durch eine höhere Gerichtsinstanz bestätigt, daher ist weitere Hilfe für diesen mutigen Christen nötig. „Umstürzlerische Aktivitäten“ lautet der aktuelle Vorwurf, der aus seinem Einsatz für Religionsfreiheit resultiert. Die Ermittlungsbehörden verweigerten Nguyen Trung Ton die Verteidigung durch einen Anwalt. Erst ein halbes Jahr nach der Inhaftierung durfte er seine Familie sehen. Inzwischen befindet er sich in einem Straflager, wo ihm trotz ernsthafter gesundheitlicher Probleme medizinische Versorgung vorenthalten wird. 


Hintergrund

Vietnam – oder offiziell: die „Sozialistische Republik Vietnam” – ist eines von fünf verbliebenen Ländern, das von einer kommunistischen Partei regiert wird. Die kommunistische Regierung überwacht christliche Aktivitäten und übt einen hohen Druck auf alle Christen aus. Besonders misstrauisch ist die Regierung gegenüber den Minderheiten, die im zentralen und nördlichen Hochland leben, von denen viele evangelische Christen sind. Historische christliche Gemeinschaften wie Katholiken genießen ein gewisses Maß an Freiheit, es sei denn, sie werden politisch aktiv, was zu Verhaftungen führen kann. Immer wieder werden große Grundstücke von katholischen Gemeinden durch staatliche Stellen konfisziert, um dort zu bauen. Sowohl Christen aus Freikirchen als auch Christen mit einem Hintergrund in den Stammesreligionen werden stärker verfolgt, besonders, wenn sie in den dörflichen Regionen leben. 

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM und OpenDoors


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