Gefangener des Monats Oktober 2014: Asia Bibi aus Pakistan


Name: Asia Bibi

Land: Pakistan

Urteil: Todesstrafe

Grund: Beleidigung des Islam

Datum: November 2010


Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief


Hintergrund

Seit fünf Jahren im Gefängnis wegen des falschen Vorwurfs der Gotteslästerung: Unterschreiben Sie die missio-Petition für die Freiheit von Asia Bibi.

Am 19. Juni 2009 wurde die Christin Asia Bibi in Pakistan nach dem Vorwurf der Got-teslästerung verhaftet und im November 2010 zum Tod verurteilt. Das ist in Pakistan nach den sogenannten Blasphemiegesetzen möglich. Anlass war ein Streit mit ihren Arbeitskolleginnen. Sie war beschuldigt worden, den Propheten Mohammed verun-glimpft zu haben, was sie bestreitet. Ein Berufungsverfahren gegen dieses Urteil ist zuletzt am 27. Mai 2014 verschoben worden. Deshalb startet missio zum fünften Jah-restag der Verhaftung von Asia Bibi eine Petition unter der Überschrift „Reißen Sie Mauern ein: Freiheit für Asia Bibi“.

missio fordert die Bundesregierung auf,

alle diplomatischen Bemühungen gegenüber Pakistan zu unternehmen, damit Asia Bibi in Freiheit entlassen wird und mit ihrer Familie in Sicherheit leben kann;

in politischen Gesprächen mit der Regierung Pakistans darauf hinzuwirken, dass das Blasphemiegesetz abgeschafft wird.

Deshalb startet missio Aachen im Rahmen der Aktion Lebenszeichen zum fünften Jahrestag der Verhaftung von Asia Bibi eine Petition. Dafür sammelt missio bis zum 30. November 2014 Unterschriften, die zum 10. Dezember 2014, dem Tag der Men-schenrechte, an die Bundesregierung in Berlin übergeben werden.

Zu Pakistan

Pakistanische Christen bilden eine hart geprüfte Minderheit von 2,5% der Bevölke-rung in einem Land mit 179,9 Millionen Einwohnern, die zu 96% Muslime sind. Die verheerenden Folgen der pakistanischen Blasphemiegesetze für die christliche Min-derheit wurden durch den Fall von Rimsha Masih neu deutlich. Mitte August 2012 wurde sie beschuldigt, den Koran entweiht zu haben und daraufhin ins Gefängnis geworfen. Bereits kurze Zeit darauf stellte sich heraus, dass die Anschuldigungen fingiert waren, da ein örtlicher Imam herausgerissene Koranseiten in Rimshas Ta-sche gesteckt hatte. Rimsha wurde am 8. September 2012 gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt und zusammen mit ihrer Familie per Hubschrauber an einen geheimen Ort gebracht. Am 20. November wurde die Anklage schließlich fallengelassen und sie wurde in allen Punkten freigesprochen. Erstmalig kam es daraufhin im Land zu einer öffentlichen Debatte über den Missbrauch der Blasphemiegesetze gegen Un-schuldige, an der sich sogar einige als Extremisten geltende islamische Geistliche beteiligten. 


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