Gefangener des Monats Juni 2016: Yasser Mossayebzadh, Saheb Fadaie und Mohammadreza Omidi aus dem Iran

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Name: Yasser Mossayebzadeh, Saheb Fadaie und Mohammadreza Omidi

Land: Iran

In Haft: 13. Mai 2016

Anklage: unbekannt


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Schicksal

Zu „Gefangenen des Monats Juni“ hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) die im Iran inhaftierten Christen Yasser Mossayebzadeh, Saheb Fadaie sowie Mohammadreza Omidi benannt und rufen zu ihrer Unterstützung auf. Sie fordern die sofortige Freilassung der Anhänger der Hauskirche „Kirche des Iran“. Die drei Männer waren schon im Februar vorigen Jahres kurzzeitig in Haft. Yasser Mossayebzadeh ist am 13. Mai im Haus von Pastor Nadarkhani zusammen mit diesem und dessen Frau Tina festgenommen worden. Die Eheleute sind - wie berichtet wurde - wieder auf freiem Fuß.

Yasser Mossayebzadeh, Saheb Fadaie sowie Mohammadreza Omidi werden noch immer im Lakan Gefängnis in der Stadt Rascht am Kaspischen Meer festgehalten. Bislang haben sich die Behörden nicht dazu geäußert, was diesen Christen vorgeworfen wird. Sie haben zunächst die Möglichkeit in Aussicht gestellt, sie auf Kaution freizulassen. Der dafür geforderte Betrag, umgerechnet knapp 30.000 Euro, ist aber für alle drei Häftlinge unerschwinglich.

Von Yasser Mossayebzadeh ist bekannt, dass er verheiratet ist, wie die anderen Beiden. Fadai ist Vater einer achtjährigen Tochter, Omidi hat zwei Töchter im Alter von 13 und 15 Jahren.

Der Fall Nadarkhani wurde durch die zeitweilige Anklage wegen Apostasie weltweit bekannt. Er war mit einigen Monaten Unterbrechung bereits von 2009 bis 2013 inhaftiert. Die IGFM befürchtet, dass die Razzien zu einer breiter angelegten systematischen Aktion gehören, die junge christliche Gemeinschaften ins Exil drängen sollen.

Hintergrund

Das christlichen Kirchen im Iran sind besonders stark von Verfolgung betroffen. In den letzten fünf Jahren wurden fast alle christlichen Gemeinden geschlossen, die ihre Gottesdienste in Farsi gehalten hatten, und die Leiter der Gemeinden wurden verhaftet. Ehemalige Muslime werden in allen Lebensbereichen verfolgt. Alle anderen Christen erleben zumindest Diskriminierungen im sozialen Leben und im Leben im Staat. Davon betroffen sind vor allem Christen, die Muslime erreichen wollen. Konvertiten werden besonders in kleinen Dörfern, in ländlichen Gebieten und in den konservativen Städten des Nordens als unrein angesehen. Ein Muslim, der sich vom Islam abkehrt, muss mit der Todesstrafe rechnen. Mindestens 108 Christen wurden bis November 2015 verhaftet und/oder kamen ins Gefängnis. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gestiegen. Augenscheinlich gibt es eine Verbindung zwischen christlichen Gemeinden, die in den Untergrund gehen, und der gestiegenen Anzahl inhaftierter Christen.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM


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