Gefangener des Monats Juli 2016: Pastor V. A. Anthony und seine Frau Prabha aus Indien

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Name: Pastor V. A. Anthony und seine Frau Prabha

Land: Indien

In Haft: 22. Mai 2016

Anklage: Missionierung


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Schicksal

Zu „Gefangenen des Monats Juli“ hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) den in Indien inhaftierten Pastor V. A. Anthony und seine Frau Prabha benannt und rufen zur Unterstützung der Eheleute auf. Sie fordern die sofortige Freilassung der beiden Christen, die zusammen mit noch einer weiteren Christin am 22. Mai von der Polizei in der Stadt Satna im zentralen Bundesstaat Madhya Pradesh festgenommen worden sind. Sie kehrten gerade von Gebetsversammlungen zurück, die sie geleitet haben.

Drei Hindus aus dem Dorf Goraiya warfen dem Trio die Absicht vor, sie zum Glaubenswechsel zu drängen und dabei ihre religiösen Gefühle verletzt zu haben. Madhya Pradesh zählt zu den Bundesstaaten, in denen ein Anti-Konversionsgesetz missionarische Aktivitäten kriminalisiert. Pastor Anthony und seine Frau hätten zunächst versucht, die drei Hindus mit der Aussicht auf einen sicheren Job zum Glaubenswechsel zu überreden und schließlich Bilder von Hindu-Gottheiten zerrissen. Menschenrechtsorganisationen wie der IGFM liegen jedoch zahlreiche Informationen über den Missbrauch des Gesetzes vor, um Christen, die Zeugnis für ihren Glauben ablegen, einzuschüchtern. Die regierende hindunationalistische Partei BJP tritt für eine Ausweitung der Anti-Konversionsgesetze ein.

Hintergrund

Die Christen in Indien haben vor allem unter „Religiösem Nationalismus“ und in geringerem Maß unter „Islamischem Extremismus“ sowie unter „Kommunistischer Unterdrückung“ zu leiden. Außerdem sind die Christen Tag für Tag mit „Organisiertem Verbrechen und Korruption“ konfrontiert, die sich allerdings nicht speziell gegen sie richtet.

Seit Mai 2014 wird Indien von der Bharatiya Janata Partei (BJP) regiert, angeführt von Ministerpräsident Narendra Modi. Im Ergebnis hat dies zu einem stetigen Anwachsen des extremistischen Hinduismus, der bereits unter der Vorgängerregierung vorhanden war, geführt. Obwohl Intoleranz immer mehr zunahm und Minderheiten ständig angegriffen wurden, sprach sich die Zentralregierung nicht gegen diese Übergriffe aus. Hindu-Extremisten sahen sich dadurch dazu ermutigt, ihre Taten zu intensivieren; es kam zu einer beachtlichen Steigerung ungestrafter Vergehen.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM


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