Name: Ehepaar Liang Ziliang und Li Yinxiu
Land: China
In Haft: 1. Juni 2018
Grund: Evangelisierung
Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief
China - Im Stadtpark observiert – Christliche Eheleute hinter Gittern
Zu „Gefangenen des Monats August“ haben die Internationale Gesell-schaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichten-agentur idea den chinesischen Gemeindeleiter Liang Ziliang und seine Frau Li Yinxiu benannt. Sie rufen dazu auf, sich für die Baptisten einzu-setzen und für sie zu beten. Die Eheleute verteilten zusammen mit ande-ren Kirchenmitgliedern am 1. Juni in Heshan, einer Stadt in der südöstli-chen Provinz Guangdong, Broschüren über den christlichen Glauben und demonstrierten zugleich gegen Abtreibung. Die Polizei oberservierte die Gruppe und fotografierte sie, wie die Organisation China Aid meldet. Die Polizei bestellte das Ehepaar am Abend ein, nahm es fest und brachte Liang und Li ins städtische Gefängnis. Ohne entsprechenden Befehl erfolgte später noch eine Hausdurchsuchung. Die Angehörigen wurden erst fünf Tage darauf verständigt. Die Gemeinde reagierte ver-ängstigt auf die Inhaftierung ihres Gemeindeleiters und seiner Frau.
Hintergrund
Die Haupttriebkraft der Christenverfolgung in China ist „Kommunistische Unterdrückung“, in geringerem Ausmaß treten auch „Islamische Unter-drückung“ und „Religiös motivierter Nationalismus“ in Erscheinung.Ein beträchtlicher Teil der Verfolgung betrifft die kleinen Minderheiten von Konvertiten unter den Tibetern und den muslimischen Uiguren, doch auch die Christen der Han-Mehrheit erfahren zunehmend Einschrän-kungen.
Da Christen die größte gesellschaftliche Kraft sind, die nicht von der Kommunistischen Partei kontrolliert wird, werden verstärkt Anstrengun-gen unternommen, sie unter staatliche Kontrolle zu bringen. Alle Katego-rien von Christen leiden in China unter Verfolgung. Gemeinschaften aus-ländischer Christen, Arbeitsmigranten, Christen aus traditionellen Kir-chen (einschließlich der von der Regierung kontrollierten Kirchen) und Christen aus protestantischen Freikirchen werden überwacht und in der Ausübung ihres Rechts auf Religionsfreiheit eingeschränkt. Besonders stark verfolgt werden jedoch christliche Konvertiten – eine sehr kleine Gruppe von Christen muslimischer oder tibetischer Herkunft. In ihrem Fall geht die Verfolgung von ihrer Familie, dem gesellschaftlichen Um-feld und religiösen Leitern aus.
Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM