Gefangener des Monats Februar 2019: China - Pastor und Menschenrechtsverteidiger in Haft

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Name: Wang Yi

Land: China

Verhaftet: Dezember 2018

Grund: Anstachelung zur Staatsgefährdung 


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China: Pastor und Menschenrechtsverteidiger in Haft

Zum „Gefangenen des Monats Februar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den interna-tional bekannten Hauskirchenpastor Wang Yi aus der südwestlichen Provinz Si-chuan China benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 45-Jährigen, der sich auch als Autor einen Namen gemacht hat, einzusetzen. Am 9. Dezember vorigen Jahres nahm die Polizei in der Stadt Chengdu ihn, sowie mehr als 100 weitere Mitglieder seiner Hauskirche „Früher-Regen-Bund-Kirche“ fest. 

Inzwischen teilte die Polizei seiner Mutter mit, dass die Behörden ihm Anstachelung zur Staatsgefährdung vorwerfen. Seine Frau Jiang Rong steht unter demselben Ver-dacht, befindet sich derzeit unter Hausarrest und der gemeinsame 11-jährige Sohn wurde bei der Großmutter untergebracht, die beide auch polizeilich überwacht wer-den. Berichten von Kirchenmitgliedern zufolge ging die Polizei bei den Festnahmen gewaltsam vor. Pastor Wang Yi ist offen für Religionsfreiheit in China eingetreten, verbreitete öffentlich die christliche Lehre und wirkte vor seiner Taufe 2005 als Men-schenrechtsverteidiger. Im Jahr darauf kam es zu einer Begegnung mit dem damali-gen US-Präsidenten George W. Bush im Weißen Haus.

Hintergrund

Die Haupttriebkraft der Christenverfolgung in China ist „Kommunistische Unterdrü-ckung“, in geringerem Ausmaß treten auch „Islamische Unterdrückung“ und „Religiös motivierter Nationalismus“ in Erscheinung. Ein beträchtlicher Teil der Verfolgung be-trifft die kleinen Minderheiten von Konvertiten unter den Tibetern und den muslimi-schen Uiguren, doch auch die Christen der Han-Mehrheit erfahren zunehmend Ein-schränkungen. 

Da Christen die größte gesellschaftliche Kraft sind, die nicht von der Kommunisti-schen Partei kontrolliert wird, werden verstärkt Anstrengungen unternommen, sie unter staatliche Kontrolle zu bringen. Alle Kategorien von Christen leiden in China unter Verfolgung. Gemeinschaften ausländischer Christen, Arbeitsmigranten, Chris-ten aus traditionellen Kirchen (einschließlich der von der Regierung kontrollierten Kirchen) und Christen aus protestantischen Freikirchen werden überwacht und in der Ausübung ihres Rechts auf Religionsfreiheit eingeschränkt. Besonders stark verfolgt werden jedoch christliche Konvertiten – eine sehr kleine Gruppe von Christen mus-limischer oder tibetischer Herkunft. In ihrem Fall geht die Verfolgung von ihrer Fami-lie, dem gesellschaftlichen Umfeld und religiösen Leitern aus.


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