Gefangener des Monats März 2019: Iran - Wegen Treue zum Glauben dreimal verurteilt - Iranischer Christ hinter Gittern

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Name: Saheb Fadaei

Land: Iran

Verhaftet: Juni 2017

Grund: Gründung von Hauskirchen und Werbung für ein „zionistisches Christentum"


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Wegen Treue zum Glauben dreimal verurteilt: Iranischer Christ hinter Gittern

Als „Gefangenen des Monats März“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den Christen Saheb Fadaei aus der nordiranischen Stadt Rascht benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 38-jährigen ehemaligen Muslim mit Hilfe von Appellen einzusetzen. Am 13. Mai 2016 wurde Fadaei wegen des Verdachts eines Vergehens gegen die nationale Sicherheit während einer Versammlung der Hauskirche „Kirche des Iran“ festge-nommen. Mehrere Wochen war Fadaei eingesperrt, bevor er zunächst gegen eine Kautionszahlung von knapp 30.000 Euro freikam. Nach einer Anhörung im Juni 2017 ist der Vater einer elfjährigen Tochter, zusammen mit dem bekannten Pastor Youcef Nadarkhani und zwei weiteren Konvertiten, zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wor-den. Das Revolutionsgericht hielt ihm vor, dass er die Gründung von Hauskirchen unterstützt und für ein angeblich „zionistisches Christentum“ geworben habe. 

Eine Verurteilung zu 80 Peitschenhieben wegen Verstoßes gegen das Alkoholverbot, weil er im Gottesdienst Messwein getrunken hatte, wurde bereits im Oktober 2016 bekannt. Angehörige der Revolutionsgarden drohten Fadaei mit der Festnahme, wenn er weiter über seinen Glauben spreche. Davon ließ er sich nicht abschrecken. Im Mai vorigen Jahres bestätigte eine höhere Instanz das Hafturteil. Am Abend des 24. Juli verhafteten ihn Sicherheitskräfte zu Hause und brachten ihn ins berüchtigte Evin-Gefängnis. Im Herbst kam noch eine weitere Verurteilung zu 18 Monaten Gefängnis sowie zwei Jahre Exil an der Grenze zu Afghanistan wegen „Propaganda gegen das Regime“ hinzu.

Hintergrund

Triebkräfte der Verfolgung im Iran sind „Islamische Unterdrückung“ (Haupttriebkraft), in etwas geringerem Ausmaß „Diktatorische Paranoia“ und „Organisiertes Verbrechen und Korruption“. Die Diktatorische Paranoia ist mit Islamischer Unterdrückung vermischt. Besonders betroffen sind ehemalige Muslime, die sich zu Jesus Christus bekehrt haben. Christen aus protestantischen Freikirchen, die den Muslimen das Evangelium bringen, sind die am zweitmeisten verfolgte Gruppe. Gemeinschaften von ausländischen Christen oder Arbeitsmigranten aus Asien und dem Westen er-lebten die angeordnete Schließung ihrer Kirchen. Armenische und assyrische Christen, die der traditionellen Kirche angehören, stehen zwar unter gesetzlichem Schutz, werden aber als Bürger zweiter Klasse behandelt.

Verfolgung durch Islamische Unterdrückung ist vor allem im „Privat- und Familienleben“ gegenwärtig. Davon sind vor allem ehemalige Muslime und Christen aus protestantischen Freikirchen betroffen, die sich um ehemalige Muslime kümmern.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM und OpenDoors


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