Name:Tohar Haydarov
Land: Usbekistan
Alter: 29 Jahre
Urteil: 2010
Haftdauer: 10 Jahre
Klagegrund: Drogenhandel
Hintergrund
Nach Informationen des Missionswerkes Friedensstimme (Gummersbach) ist Tohar Haydarov, geboren 1983, Einwohner von Gulistan in der Nähe der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Er besuchte vor der Verhaftung eine nicht registrierte Baptis-tengemeinde in Taschkent. Diese Gemeinde wird verfolgt und die aktiven Mitglieder wegen Gottesdienstteilnahme mit hohen Bußgeldern belegt.
Im Jahr 2010 wurde Tohar Haydarov wegen angeblichen Drogenhandels zu 10 Jah-ren Straflager verurteilt. Die Unterschiebung von angeblichem Drogengebrauch ins-besondere bei nicht zur Registrierung zugelassenen Baptisten ist seit Jahren be-kannt. Tohar Haydarov stehen 6 Besuche im Jahr zu, drei kurzzeitige (wo ihn Glau-bensbrüder regelmäßig besuchen können. Dabei sprechen sie mit ihm per Telefon durch eine Glasscheibe) und drei etwas längere Besuche. Diese nimmt seine Mutter wahr. Sie darf ihm dann auch ein 10kg Lebensmittelpaket übergeben. Die Leitung im Straflager Karschi behandelt ihn hart, wie einen Schwerverbrecher. Er arbeitet unter schweren Bedingungen in einer Ziegelfabrik. Nur unter großen Schwierigkeiten wur-de ihm der Besitz einer Bibel gewährt, die ihm zwischenzeitlich auch weggenommen wurde. Post wird ihm meist nicht überreicht, weil "der Name Gott zu oft vorkommt".
Situation von Christen in Usbekistan
Der Druck auf usbekische Christen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Regierung kontrolliert die Kirche und ihre Aktivitäten durch die Geheimpolizei, um Konvertiten zu identifizieren oder subversive Tendenzen. Berichtet wurde, dass Kir-chengebäude gefilmt und Spitzel angeworben wurden, um interne Informationen zu erhalten. Gemeindemitglieder werden schikaniert, festgenommen und wegen "illega-ler religiöser Aktivitäten" oder unter der allgemeinen Anklage des "Extremismus" ver-haftet, wenn sie private Gebetstreffen abhalten oder "illegale religiöse Literatur" be-sitzen. Das usbekische Gesetz sieht Strafen für die illegale Herstellung, Erhaltung, Einfuhr und Verteilung nicht genehmigter religiöser Literatur vor. In abgelegenen Landesteilen treffen Muslime, die Christen geworden sind, auch auf den Widerstand fundamentalistischer Muslime und werden unter Druck gesetzt, zum Islam zurückzu-kehren. Weil sie zum Christentum konvertierten, werden sie öffentlich erniedrigt und aus ihren Häusern und vom Arbeitsplatz vertrieben.