Name: Li Heping
Land: China
In Haft: verschleppt am 10. Juli 2016
Anklage: Staatsgefährdung
Links: Schicksal & Gebet // Apellbrief
Schicksal
Als „Gefangenen des Monats Januar“ hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) den in China inhaftierten christlichen Anwalt Li Heping benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den Betroffenen einzusetzen und für ihn zu beten. Am 10. Juli vorigen Jahres verschleppten den Juristen Männer, die sich als Beamte des Tianjin Städtischen Sicherheitsamtes vorstellten. Vier Stunden wurde seine Wohnung durchsucht, Akten und Datenträger daraus entfernt. Das Amt und die Polizei in Peking bestritten noch acht Tage darauf, dass sich Li in ihrem Gewahrsam befindet. Erst am 8. Dezember haben die Behörden seiner Frau bestätigt, dass dem 45-Jährigen Staatsgefährdung zur Last gelegt wird.
Li, der an der renommierten Renmin Universität in Peking einen Masterstudiengang in Jura absolviert hat, verkörpert mit seinem Profil und seinem Einsatz das, wovor sich die Kommunistische Partei in China fürchtet. Von der Stiftung National Endowment for Democracy, die 1983 vom US-Kongress zur weltweiten Förderung der Demokratie gegründet wurde, erhielt er den Demokratie-Preis für Religionsfreiheit, weil er etwa nicht-registrierte christliche Gemeinde gegen staatliche Übergriffe vertrat. Darunter war auch ein zum Tode verurteilter Repräsentant der christlichen Gruppierung San Ban Pu Ren, die die Regierung als „gefährliche Sekte“ verfolgt. Unerbittlich ging das Regime gegen Li vor, als er im September 2007 bereits erstmals staatlich entführt und in der Folge gefoltert wurde, was sich 2011 noch einmal wiederholte.
Hintergrund
Die Haupttriebkraft der Christenverfolgung in China ist "Kommunistische Unterdrückung", in geringerem Ausmaß treten auch "Islamischer Extremismus" und "Religiöser Nationalismus" in Erscheinung. Die Situation der Christen in China hat sich in den vergangenen Jahren verbessert, obwohl die Lage in diesem riesigen und vielfältigen Land insgesamt sehr unterschiedlich ist. Sowohl die wenigen Christen aus ethnischen Minderheiten als auch andere haben noch immer mit ernsthaften Einschränkungen und Beeinträchtigungen zu kämpfen.
Es gibt drei Arten christlicher Kirchen in China:
• Registrierte und von der Regierung anerkannte Kirchen - evangelisch und katholisch
• Nicht registrierte, unabhängige Kirchen
• Konvertierte Christen mit muslimischem oder tibetischem Hintergrund
Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM